no-nonsense minimalism
Das erste Mal...
Es ist für uns selbstverständlich. Wie Essen, Laufen, Reden, Gehen. Doch alles muss man einmal lernen. Alles muss man irgendwann zum ersten Mal machen. Auch Sachen die wir als selbstverständlich sehen. So ist es auch mit, nein nicht dem Sex, dem Autofahren. Als Kinder und Teenager so bis ca. 16 Jahren ist das Autofahren kaum was besonderes. Es ist alltäglich. Als Kinder war man von der Geschwindigkeit vielleicht begeistert, oder fand es langweilig. Ab einem gewissen Alter hat man sich gewünscht man könnte selber fahren, vor allem in den Situationen wo man etwas nur aufgrund der Entfernung nicht machen konnten.
! Achtung ! - Wirklich große Autofans werden in diesem Text nicht berücksichtigt.
Autos haben immer fasziniert und begeistert. Ob beim Spielen oder zu anschauen. Einige meist männliche) junge Erwachsenen entwickelten schon früh eine solche Leidenschaft, dass sie ein Auto blind auseinander und wieder zusammen hätten bauen können. Doch das ist wohl eher die Ausnahme.
Für die Meisten sind Autos etwas normales. Doch ab wann wurden sie besonders? Für alle aufregend, interessant? Das war wohl der Punkt ab dem es hieß: „Du solltest mal mit dem Führerschein anfangen“. Meist kommt dieser Punkt mit 17 oder mittlerweile mit 16, da man den Führerschein ja jetzt in großen Teilen von Deutschland schon mit 17 machen darf.
Ab diesem Punkt rücken Autos in ein neues Licht. Man fängt an zu beobachten, wie die Eltern fahren. Vor allem Mädchen fangen sich an zu fragen „Was ist eigentlich eine Kupplung und warum muss ich schalten?“
Irgendwann meldet man sich dann an und fühlt sich ganz toll und erwachsen. Erinnert Ihr euch? Ich fand diesen Moment großartig. Man gehörte dazu. Bevor man überhaupt anfängt sieht man sich schon den Road Trip des Lebens fahren und dabei die Musik voll aufgedreht zu haben. Herrlich. Aber bis dahin ist es leider ein etwas längerer Weg.
Denn nach dem anmelden stehen erst mal 14 Theorie stunden und Prüfung, 15 Pflichtfahrstunden und Prüfung und meistens doch noch mehr Stunden. Ach ja und von den Kosten, dem Behördenkram, dem Erste – Hilfe – Kurs (von dem man nichts behält), dem Passbild, dem Sehtest und der Zeit, die man verliert, wollen wir gar nicht erst anfangen.
Ich habe während meiner Fahrschulzeit verschiedene Typen an Fahrschülern kennengelernt.
Typ I
meist ein Junge
kennt sich mit Autos perfekt aus
ist schon mindestens ein paar mal Auto gefahren
kann jede Technik frage beantworten
ist manchmal zu überheblich
Dieser Typ macht die Theoriestunden in einem Stück und fängt so früh wie möglich das Fahren an, welches er eigentlich auch schon kann. Er würde am Liebsten sofort beide Prüfungen ablegen. Durch die Überheblichkeit kann es passieren, dass er bei der Theorieprüfung mal durchfällt. Doch im Allgemeinen schafft er es schnell zu seinem Führerschein. Er freut sich darauf sich bald ein altes Auto zu kaufen und zu restaurieren und dann durch die Gegend zu fahren.
Typ II
hat keine Ahnung von Autos
macht den Führerschein so nebenher
lässt sich leicht ablenken
hat nicht das verlangen schnell fahren zu dürfen
Dieser Typ fängt schleichend an. Geht ab und zu in die Theorie stunde, aber oft auch nicht. Wenn was besseres los ist wird das gemacht. Irgendwann meldet er sich dann auf drängen des Fahrlehrers zur Theorie an. Oft klappt diese dann nicht beim ersten Mal. Klar, es gab so viel das besser, interessanter war. Bei der praktischen Prüfung ist das nicht anders. Aber nach ungefähr einem Jahr schafft er es auch zu seinem Lappen.
Typ III
hat so was von keine Ahnung von Autos
möchte ungefähr zum Geburtstag fahren dürfen
ist vorher nie gefahren
hat ein bisschen Angst vorm Autofahren
Dieser Typ fängt rechtzeitig an. Hat aber so viel Respekt und Angst vor Autos und dem Fahren, sodass er erst kurz vor der Theorieprüfung mit dem Fahren anfängt. Am Tag der Prüfung würde er am Liebsten sterben doch meist schafft er es im ersten Anlauf.
Dies waren Beispiele. Natürlich gibt es noch viel mehr Typen. Und man könnte so viel von der Fahrstunde erzählen... Von Unfällen, Witzen, Aufregung und Situationen in denen man fast um sein Leben fürchtete.
Ich wurde meist von den Leuten, die nach mir dran waren, heimgefahren. Und mehr als einmal dachte ich dabei, ich würde nicht heil nach Hause kommen. Einmal wären wir beinahe zu Geisterfahren auf einer Bundesstraße geworden. Ja das passieren so einige Storys und ich denke jeder hat so was in der Fahrschule mitgemacht.
Im Nachhinein ist das alles halb so wild. Nicht lange nach der Fahrschulzeit ist das Autofahren wieder normal. Man macht sich keine Gedanken mehr. Doch finde ich sollte man sich diese Zeit gut behalten. Wer den Führerschein schon hat, erinnert euch doch mal. Wie war es bei euch? Die die ihn noch nicht haben, freut euch auf die Zeit es ist super und kommt nur einmal.
In diesem Sinne - Carpe Diem!
26. August 2010, 20:42
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